Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie gehört zu den drei so genannten Richtlinienverfahren der Psychotherapie, für die die Kosten von den Krankenkassen übernommen werden.


In der Verhaltenstherapie stehen die Lernerfahrungen, die Menschen während ihres ganzen Lebens machen, im Mittelpunkt. So lernen wir durch (wiederholte) Erfahrung Verhaltensmuster, die für bestimmte Situationen höchst sinnvoll und vielleicht sogar überlebensnotwendig sind oder waren, die aber vielleicht in anderen Situationen eher hinderlich sind und sich unter Umständen zu einem Problem verfestigen und ausweiten können. Unter Verhalten werden neben sichtbaren Handlungen auch Gedanken, Gefühle und Körperreaktionen verstanden. In der Verhaltenstherapie wird davon ausgegangen, dass es sich bei den meisten psychischen Problemen entweder um einen Mangel an bestimmten Lernerfahrungen handelt, oder dass gelernte Erlebens- und Verhaltensmuster ungünstig oder psychisch ungesund sind. Da das ungünstige Erleben und Verhalten nicht angeboren ist, sondern im Laufe der Lebensgeschichte aufgrund bestimmter Bedingungen gelernt wurde, kann es auch wieder verlernt werden, wobei die Verhaltenstherapie eine hilfreiche Unterstützung bieten kann.


In der Psychotherapie wird demnach mit vielfältigen Methoden genau hier angesetzt, indem zunächst gründlich analysiert wird, welche Faktoren im Laufe der Lebens- und Lerngeschichte zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptomatik beigetragen haben und noch beitragen. Es geht sowohl um Lernerfahrungen, die u.U. schon früh in der eigenen Lebensgeschichte erworben wurden (z.B. in Beziehungserfahrungen mit den eigenen Eltern), als auch um Lernerfahrungen der jüngeren Vergangenheit oder der gegenwärtigen Lebenssituation. Aus all diesen Erkenntnissen wird zu Beginn der Therapie ein Erklärungsmodell für die Symptomatik erarbeitet, aus dem sich mögliche Ansatzpunkte für Veränderung und konkrete Therapieziele ableiten lassen. Sie werden dabei unterstützt, fehlende Fähigkeiten aufzubauen und ungünstige Lernerfahrungen zu verändern. Der therapeutische Prozess besteht also in erster Linie aus dem Neulernen angemessener oder dem Umlernen ungünstiger Denk- und Verhaltensweisen.  


Dabei wird außerdem besonders berücksichtigt, wie wir über uns selbst und unsere Umwelt denken, welche Normen und Wertmaßstäbe wir setzen. Die Bedeutung, die wir bestimmten Situationen beimessen, bestimmt unsere Reaktionen darauf, und zwar sowohl hinsichtlich unserer Gefühle als auch unseres Verhaltens. In der Psychotherapie wird demnach auch hierauf ein Schwerpunkt gelegt, indem Sie dabei unterstützt werden, ungünstige, nicht zielführende und krank machende Denkmuster zu identifizieren und zu verändern. Dadurch können Sie emotionale Hindernisse bearbeiten, die den Erwerb günstiger Lernerfahrungen bislang möglicherweise verhindert haben.


Die kognitive Verhaltenstherapie ist aus der universitären Forschung zu den Lerntheorien hervorgegangen und daher von ihren Anfängen an einer engen wissenschaftlichen Wirksamkeitsforschung unterworfen. Daher wurden die Methoden ständig verändert, erweitert und verbessert.


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